Erschienen in:
07.09.2022 | Rektumkarzinom | Leitthema
Die Historie der transanalen endoskopischen Mikrochirurgie (TEM)
verfasst von:
Prof. Dr. K. Manncke
Erschienen in:
coloproctology
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Ausgabe 5/2022
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Zusammenfassung
Vor 40 Jahren entwickelte Gerhard Bueß ein damals völlig neues System aus einem Operationsrektoskop mit einführbarer stereoskopischer Optik, in die eine Zusatzoptik für eine Videokamera eingeführt wird, einem Set von speziellen Instrumenten und einem Haltearm für die Befestigung am Op.-Tisch. Dazu gehörten neben einer Kaltlichtquelle auch ein Gerät zur CO2-Insufflation in das Rektum, das durch eine kontinuierlichen Druckmessung das Lumen permanent dilatiert halten kann. Mit diesem System wurden bei guter Übersicht lokale Tumorexzisionen im gesamten Enddarm möglich. Die anspruchsvolle Operationstechnik machte die Entwicklung eines Kurses notwendig, der von Chirurgen aus zahlreichen Ländern absolviert wurde. Durch die erfolgreiche Einführung und Weiterverbreitung der Methode sowie durch technische Weiterentwicklungen wurden in diesen vier Jahrzehnten zahllose lokale endoskopische Eingriffe möglich. Gleichzeitig entstanden in aller Welt Arbeitsgruppen, die eine große Zahl an Publikationen veröffentlichten. Diese enthielten einen ausführlichen Diskurs aller technischen und onkologischen Fragen, welche die naturgemäß begrenzten Möglichkeiten von lokalen Exzisionen mit sich bringen. Mit den immer besser werdenden Möglichkeiten der präoperativen Diagnostik werden auch die Indikationsstellungen immer präziser, und die Methode kann ihren Stellenwert bei der Behandlung von rektalen Adenomen und Frühstadien von Malignomen beibehalten.