Erschienen in:
23.04.2019 | Prostatakarzinom | Leitthema
Active Surveillance beim Prostatakarzinom
verfasst von:
E. Erne, S. Kaufmann, K. Nikolaou, A. Stenzl, Prof. Dr. med. J. Bedke
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 5/2019
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Zusammenfassung
Prostatakrebs gehört weltweit zu den am häufigsten diagnostizierten Malignomen des Mannes. Bei Patienten mit einem Niedrig-Risiko-Prostatakarzinom(-PCA) ist das Metastasierungs- und Mortalitätsrisiko sehr gering, daher kann bei diesen Patienten eine Tumorüberwachungsstrategie erfolgen. Im Rahmen dieser Active Surveillance (AS) wird bei Patienten mit einem lokal begrenzten PCA die kurativ intendierte aktive Therapie bis zu einem Zeitpunkt, an dem sich Hinweise für eine Progression ergeben oder der Patient die aktive Therapie wünscht, aufgeschoben. Das Ziel der AS ist es, die therapiebedingte Toxizität zu minimieren, ohne das Überleben der Patienten zu beeinträchtigen. Um Patienten unter AS zu führen sollten folgende Kriterien vorliegen: PSA-Wert (prostataspezifisches Antigen) ≤10 ng/ml, Gleason-Score ≤6, cT1- und cT2a-Stadium, Tumor in ≤2 Stanzen bei Entnahme von 10-12 Stanzen und ≤50 % Tumoranteil pro Stanze. Des Weiteren ist es von großer Bedeutung, die Patienten engmaschig zu betreuen und das Tumorstadium zu kontrollieren, um eine mögliche Progression der Tumorerkrankung frühzeitig zu diagnostizieren (PSA-Wertbestimmungen, digital-rektale Untersuchungen und Rebiopsien). Als Abbruchkriterien der AS sind eine Progression der Tumorerkrankung und der Wunsch des Patienten nach einer definitiven Behandlung zu nennen.