Zusammenfassung
Frührehabilitation ist nach Definition der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR) die Behandlungsphase nach Schädel-Hirn-Trauma oder Hirntumoroperation, aber auch anderen Erkrankungen des Zentralnervensystems, in der noch diagnostische und therapeutische Elemente der Intensivmedizin vorgehalten werden müssen, aber schon die rehabilitativen Therapien angewendet werden können. Zu den klassischen Therapien (Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie) sind in den vergangenen 25 Jahren auch Musiktherapie, Schlucktherapie und Unterstützte Kommunikation sowie spezielle pflegerische Konzept wie Basale Stimulation oder Lagerung in Neutralstellung etabliert worden. Aus Sicht der Eltern kreuzt sich in der Frührehabilitation ihre Sorge um das Überleben ihres Kindes mit der Hoffnung auf ein gesundes Kind durch die sichtbaren therapeutischen Fortschritte. Die Therapie des Systems Familie spiegelt sich in jeder diagnostischen oder therapeutischen Maßnahme wider, besitzt aber keinen eigenen sozialrechtlichen Rahmen. Unter den kindlichen Bewegungsstörungen mit umfangreichem pädagogischen und therapeutischen Bedarf bis hin zu komplexen operativen Behandlungsoptionen wie selektiver dorsaler Rhizotomie (SDR) sind v. a. die infantilen Zerebralparesen zu betrachten. Es erfolgt eine Fokussierung insbesondere auf die Kinder und Jugendlichen mit spastischen Formen der Zerebralparese, die auch eine der Hauptzielgruppen für die SDR sowie für orthopädische Operationen darstellen.