Erschienen in:
01.06.2015 | Leitthema
Kiefergelenkproblematik aus regulationsmedizinischer Sicht
verfasst von:
Dr. Rainer Wander
Erschienen in:
Stomatologie
|
Ausgabe 4-5/2015
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Der Bereich des Kiefergelenks, die Verbindungen des Unterkiefers (Mandibula) zum Os temporale des Schädels (Cranium), stellt ein komplexes Gebilde von Knochen, Muskeln und Bändern mit diffiziler neurologischer Steuerung dar. Das Kiefergelenk wird von trigeminal versorgten Muskeln geführt, die mit den tiefen Nackenmuskeln nerval eng gekoppelt sind (Nucleus trigeminocervicalis). Gleichzeitig aber wird die Stellung der Kopfgelenke über die Propriozeption der oberen Halswirbelsäule (HWS) mit Auslösung einer fast stereotypen Funktionskette ins Becken fortgeleitet. Ausgangspunkt für eine Störung sind Störfelder im HNO-Bereich oderdie Fehlstellung der Kiefergelenke, und diese wird allein durch die Okklusion diktiert. Ein vertikaler Bisshöhenverlust von nur einem Zehntel Millimeter löst diesen Circulus vitiosus schon aus. Lokal können Kopfschmerz, Migräne, Tinnitus, Hörsturz und Schwindel ausgelöst oder die Störungen können fortgeleitet werden. Sind bei einem Patienten mit Lumboischialgien eine variable Beinlängendifferenz und ein Hyperabduktionsphänomen diagnostizierbar und sind die Beschwerden nach einer Neuraltherapie des Hals-Nasen-Ohren(HNO)- und Beckenbereichs mit Störfeldtherapie und anschließender Chirotherapie nicht korrigiert, muss nach einer unterhaltenden Irritationsquelle gesucht werden. Diese kann das Kiefergelenk sein. Durch einen einfachen Test lässt sich dies nachweisen. Die Zusammenarbeit mit entsprechend ausgebildeten Zahnärzten, Neural-, Chiro- und Kraniosakraltherapeuten gewährleistet den langfristigen therapeutischen Erfolg.