Zusammenfassung
Das wichtigste Ziel des Hygienekonzepts in der Ästhetischen Medizin mit Skalpell oder Laser ist die Vermeidung einer Wundinfektion, einer Surgical Site Infection (SSI). Die dominierende Infektionsquelle entstammt zumeist der residenten Flora. Das Infektionsrisiko erhöht sich mit dem Einsatz aggressiver Techniken. Gerade wegen des im Vergleich zum konventionellen chirurgischen Vorgehen z. T. erhöhten Risikos einer SSI nach Laseranwendung ist bei laserchirurgischen Eingriffen strenge Asepsis und Antisepsis einzuhalten. Die ordnungsgemäße Aufbereitung des Laserinstrumentariums ist elementarer Bestandteil der Asepsis und gilt als voll beherrschbares Risiko. Präoperativ sind im OP-Gebiet lokalisierte Infektionen zu sanieren. Gleiches gilt für bakterielle Hautinfektionen an anderer Lokalisation, weil sich die bakterielle Infektionsflora über die Körperoberfläche verteilt. Bei beginnender oder florider Herpes-simplex-Virus-1-Infektion sind laserchirurgische Eingriffe kontraindiziert. Zur Verhinderung einer Aktivierung wird für Patienten mit rekurrierender Herpes-simplex-Infektionsanamnese bei ablativer Behandlung des gesamten Gesichts die antivirale Prophylaxe prä- und postoperativ empfohlen. Die chirurgische Händedesinfektion ist auch in der Lasermedizin vor jedem Kontakt zum OP-Feld oder zu sterilem Material indiziert, Mittel der Wahl sind alkoholbasierte Formulierungen.