Zusammenfassung
Die Extremitätenrekonstruktion ist ein anspruchsvolles Kapitel der mikrochirurgischen Wiederherstellung. Entscheidend für eine erfolgreiche Therapie ist die korrekte Wahl der Operationszeitpunktes, des rekonstruktiven Verfahrens und der Anschlussgefäße. Eventuelle Komplikationen können oft schon durch eine korrekte meist interdisziplinäre Planung vermieden werden. Die Wertigkeit der genannten Einflussfaktoren hängt von der rekonstruktiven Indikation ab. So ist beispielsweise ein früher Operationszeitpunkt in der Traumarekonstruktion entscheidend, wohingegen bei chronischen Wunden andere Faktoren, wie ausreichende Débridements, eine Rolle spielen. Die Wahl der Lappenplastik wird durch die Lokalisation des Defekts, durch die Morbidität an der Hebestelle und durch den erforderlichen Fluss in der Lappenplastik bestimmt. Die Anschlussgefäße sind im Rahmen onkologischer Rekonstruktionen oft unproblematisch, wohingegen bei Patienten mit einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit ein lokaler Gefäßanschluss unmöglich sein kann. Nur durch eine gute Planung können Komplikationen vermieden und ein Extremitätenerhalt angestrebt werden, um Majoramputationen zu umgehen. Letztere sind allerdings aufgrund der zunehmend verbesserten Prothesenversorgung immer auch als therapeutische Alternative zu evaluieren.