Neue Therapien bei chronisch entzündlicher Darmerkrankung: „nibs“, „mabs“ und „mods“

Das medikamentöse Spektrum für die Behandlung von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) konnte in den letzten Jahren durch mehrere neue Biologika und Small-Molecules-Substanzen erheblich erweitert werden. Prädiktoren für das therapeutische Ansprechen einzelner Medikamente bei individuellen PatientInnen existieren jedoch nicht. Dies ist bei der Indikationsstellung zu berücksichtigen. Bisher gibt es nur in begrenztem Umfang vergleichende Head-to-Head-Studien zur Effektivität verschiedener Biologika bei CED-PatientInnen. Auch Erkenntnisse aus Netzwerk-Metaanalysen sind durch Unterschiede in Bezug auf Patientenpopulationen und im Studiendesign limitiert. Daher sollte die Therapieauswahl als Risiko-Nutzen-Abwägung einzelner Substanzen/Substanzklassen unter besonderer Berücksichtigung individueller Patientenfaktoren wie den Phänotyp der CED, das Lebensalter, Komorbiditäten, Familienplanung und Patientenwunsch erfolgen. Neue Therapiestrategien einschließlich Kombinations- oder Sequenztherapien werden derzeit in klinischen Studien evaluiert und könnten zukünftig Teil der Behandlungspraxis werden, um im Idealfall als Baustein einer Präzisionsmedizin die Wirksamkeit der CED-Therapie weiter zu steigern.