Zusammenfassung
Kraniosynostosen gehören mit einer Geburtsprävalenz von 1:2500 zu den seltenen Fehlbildungen und bezeichnen den vorzeitigen Verschluss einer oder mehrerer Schädelnähte. Die Mehrzahl der Kraniosynostosen stellen monosuturale, isolierte (= nicht syndromale) Formen dar. Die frühzeitige Nahtfusion bedingt ein für die jeweils betroffene Schädelnaht charakteristisches klinisches Erscheinungsbild, das wiederum Rückschlüsse auf die betroffene Schädelnaht zulässt. Die Standarddiagnostik isolierter Kraniosynostosen umfasst die klinische Untersuchung inklusive kephalometrischer Messungen sowie eine Sonographie der Schädelnähte. Der Einsatz ionisierender Strahlung, vor allem der Computertomographie, wie auch einer MRT-Untersuchung in Sedierung, sollten nicht routinemäßig durchgeführt, sondern zur Klärung spezieller Fragestellungen individuell in Betracht gezogen werden. Die operative Korrektur dieser Wachstumsstörungen erfolgt nach funktionellen, psychosozialen und ästhetischen Indikationen. Die chirurgischen Techniken umfassen an das Patientenalter angepasste, standardisierte Operationsverfahren mit guten und vorhersagbaren Behandlungsergebnissen.