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Erschienen in: Die Gastroenterologie 1/2024

12.02.2024 | Zöliakie | Schwerpunkt

Biopsieren vs. Nichtbiopsieren bei Zöliakie

Ausblick in Richtung eines personalisierten Ansatzes

verfasst von: PD Dr. med. Helga Paula Török, PD Dr. Michael Schumann

Erschienen in: Die Gastroenterologie | Ausgabe 1/2024

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Zusammenfassung

Leitliniengemäß wird bei erwachsenen Patienten für die Diagnose einer Zöliakie die Durchführung einer histologischen Untersuchung empfohlen. Eine kürzlich publizierte Studie zeigte hierzu, dass im Fall einer positiven Serologie ein Ansatz ohne Biopsie für die Zöliakiediagnose auch bei erwachsenen Patienten möglich ist, insbesondere wenn die Serum-tTG-IgA (Antikörper gegen Gewebstransglutaminase-IgA)-Titer um mindestens das 10-Fache des oberen Normwerts erhöht ist. Patienten mit einer persistierenden Zottenatrophie haben ein erhöhtes Risiko für zöliakieassoziierte Komplikationen und Mortalität. Im Rahmen einer weiteren rezenten Studie wurde erfolgreich ein 5‑Punkte-Score zur Identifikation von Hochrisikopatienten für eine persistierende Zottenatrophie, die in der Follow-up-Situation biopsiert werden sollten, entwickelt. Einbezogen wurden ein Alter bei Diagnose ≥ 45 Jahre, ein klassisches klinisches Erscheinungsbild der Zöliakie, die fehlende klinische Besserung nach Einführung einer glutenfreien Diät (GFD) sowie eine schlechte Einhaltung der GFD. Dabei stellt eine anhaltende Glutenexposition den wichtigsten Risikofaktor für eine persistierende Zottenatrophie (pVA) dar. Zum Monitoring einer GFD können im Urin oder Stuhl nachgewiesene immunogene Glutenpeptide (u-GIP) verwendet werden. In einer weiteren kürzlich erschienene Studie wurde gezeigt, dass in Serie gemessene u‑GIP mit einer pVA korrelieren. Die Prädiktion der pVA mittels u‑GIP kann dabei nützliche Daten zur Diätadhärenz und zur Schleimhautheilung liefern. Zusammenfassen demonstrieren die hier detailliert dargestellten Studienergebnisse eindrucksvoll die aktuellen Möglichkeiten eines individualisierten Zöliakiemanagements.
Metadaten
Titel
Biopsieren vs. Nichtbiopsieren bei Zöliakie
Ausblick in Richtung eines personalisierten Ansatzes
verfasst von
PD Dr. med. Helga Paula Török
PD Dr. Michael Schumann
Publikationsdatum
12.02.2024
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Die Gastroenterologie / Ausgabe 1/2024
Print ISSN: 2731-7420
Elektronische ISSN: 2731-7439
DOI
https://doi.org/10.1007/s11377-024-00764-0

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