Erschienen in:
02.01.2023 | Wundinfektion | Leitthema
Ressourcenschonung aus Sicht der Hygiene
verfasst von:
Dr. med. Susanne Kolbe-Busch, Iris F. Chaberny
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 3/2023
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Zusammenfassung
Hintergrund
Maßnahmen zur Prävention postoperativer Wundinfektionen benötigen einen hohen Einsatz personeller, technischer und natürlicher Ressourcen. In diesem Beitrag werden Möglichkeiten zur optimalen Ressourcennutzung bei der Versorgung chirurgischer Patient:innen ohne Verschlechterung von deren Sicherheit untersucht.
Methoden
Bewertung des Evidenz- und Empfehlungsgrads von Maßnahmen zur Infektionsprävention bei chirurgischen Patient:innen anhand gültiger Leitlinien im Vergleich mit Ergebnissen aktueller klinischer Studien; Analyse von Interventionen zur Implementierung von Maßnahmen und Steigerung der Compliance.
Ergebnisse
Die Kenntnis aktueller evidenzbasierter Empfehlungen ermöglicht nicht nur die Identifizierung infektionspräventiv wirksamer, sondern auch wirkungsloser und damit verzichtbarer Prozeduren. Es besteht weiterhin Bedarf an kontrollierten Studien, z. B. zum Einsatz von Antiseptika, die den Evidenzgrad von Präventionsmaßnahmen belegen können. Infektions-Surveillance in Kombination mit Prozess- und Compliancebeobachtungen durch Hygienefachpersonal mit einem Feedbacksystem an das klinisch tätige Personal sind geeignete Steuerungsinstrumente für krankenhaushygienische Maßnahmen. Bei erhöhten Infektionsraten ist die Implementierung mit Evidenz belegter empfohlener Maßnahmen durch maßgeschneiderte Bündelintervention erfolgreich. Technische Maßnahmen zur Aufrechterhaltung von Umgebungsbedingungen müssen in den Steuerungsprozess eingeschlossen werden.
Schlussfolgerung
Die Reduktion nosokomialer Infektionen durch maßgeschneiderte Implementierung infektionspräventiver Maßnahmen sowie der Verzicht auf wirkungslose Maßnahmen schonen Ressourcen und verbessern die Patientensicherheit.