Erschienen in:
13.05.2022 | Verhaltenstherapie | Pain Clinical Updates
Psychologische Aspekte der Schmerzprävention
Deutsche Fassung
verfasst von:
Emma Fisher, Christopher Eccleston
Erschienen in:
Der Schmerz
|
Ausgabe 1/2023
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Zusammenfassung
Die Frage, wie sich ein Neuauftreten von Schmerz, dessen Fortbestehen oder Verschlimmerung vermeiden lässt, ist ein Schwerpunkt der klinischen Schmerzforschung. Schmerzprävention kann klar in einen primären, sekundären und tertiären Bereich untergliedert werden. Primärprävention bedeutet die Vermeidung von Verletzung oder Schmerz, während die Sekundärprävention auf die Linderung eines unvermeidlichen Schmerzes zielt. Zuletzt beschreibt Tertiärprävention eine Vermeidung oder Reduktion bestehender negativer Folgen von chronischem Schmerz, beispielsweise einer starken Funktionseinschränkung oder psychischen Belastung. Jeder der drei Präventionsbereiche ist mit anderen Herausforderungen verbunden, wobei jeweils spezifische psychologische Faktoren eine Rolle spielen. In diesem kurzen Übersichtsbeitrag werden psychologische Faktoren mit Bedeutung in der Primär‑, Sekundär- und Tertiärprävention beleuchtet. Die Arbeit bietet einen orientierenden Überblick über den Themenbereich. Es werden zwei Fallstudien vorgestellt, eine zur Sekundärprävention bei Kindern und Jugendlichen, eine zur Tertiärprävention bei Erwachsenen mit chronischem Schmerz. Zuletzt formulieren wir einen Leitfaden, um die Forschung in diesem Bereich voranzubringen. Dabei werden drei Aspekte hervorgehoben: die Relevanz einer klaren theoretischen Ausrichtung; die Identifikation von Risikofaktoren für Personen mit höchstem Risiko der Schmerzentwicklung und die Bedeutsamkeit der Therapie.