Zusammenfassung
Die wahrscheinlichsten Ursachen für einen transienten Bewusstseinsverlust sind ein bilateraler bzw. generalisierter tonisch-klonischer epileptischer Anfall und eine Synkope, wobei Letzteres häufig als epileptischer Anfall fehldiagnostiziert wird. Während es bei beiden Entitäten zu motorischen Zeichen kommen kann und die Augen geöffnet sind, ist die rasche Reorientierung nach der Bewusstlosigkeit ein deutlicher Hinweis auf eine Synkope, ausser bei älteren Patienten. Zur Vermeidung von Rezidiven sollen Synkopen möglichst rasch diagnostisch zugeordnet werden, da in Abhängigkeit der Ursache Morbidität und Mortalität erheblich sein können. Das wichtigste diagnostische Werkzeug ist die ausführliche Anamneseerhebung beim Patienten und idealerweise bei Dritten. Weitere Untersuchungsmethoden umfassen Blutdruckmessungen im Stehen und Liegen, EKG-Diagnostik und mitunter die Echokardiografie. Längere EKG-Ableitungen haben eine höhere Sensitivität zur Detektion von Rhythmusstörungen, wenn sie innerhalb von einem Tag nach der Synkope durchgeführt werden.