Zusammenfassung
Epilepsieselbsthilfegruppen und -verbände sind in Deutschland in den 1970er-Jahren aus einem emanzipatorischen Ansatz und der Kritik an einem auf akute Erkrankungen fokussierten Gesundheitssystem sowie an einem hierarchischen Arzt-Patienten-Verhältnis heraus entstanden. Es wird zwischen gesundheitsbezogenen Selbsthilfegruppen, gesundheitsbezogenen Selbsthilfeorganisationen und Kontakt- und Informationsstellen für Selbsthilfegruppen unterschieden. Selbsthilfegruppen sind stark auf die lokale und regionale Ebene ausgerichtet. Zusammenschlüsse auf Landes- und Bundesebene haben das Ziel, politische Interessen schlagkräftiger zu vertreten. Auf der inhaltlichen Ebene sollen Selbsthilfegruppen ermöglichen, im angstfreien Raum über gesundheitsbezogene Themen zu sprechen und von den Erfahrungen anderer im positiven Sinn zu lernen. Neben der Krankheitsbewältigung besteht die Aufgabe in Unterstützung, Wissensvermittlung, Erleichterung sozialer Kontakte und Öffentlichkeitsarbeit.