18.05.2024 | Neuroendokrine Tumoren | Leitthema
Radiologisch-interventionelle Möglichkeiten zur Behandlung von neuroendokrinen Tumoren
verfasst von:
C. G. Radosa, H. Nebelung, F. Schön, R. T. Hoffmann
Erschienen in:
Die Radiologie
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Mehrzahl der Patient*innen mit neuroendokrinen Tumoren (NET) bilden im Verlauf der Krankheit Lebermetastasen aus, welche die Prognose sowie die Lebensqualität deutlich verschlechtern.
Klinisches Problem
Radiologisch-interventionelle Therapieverfahren, wie die Thermoablation, die transarterielle Embolisation (TAE)/Chemoembolisation (TACE) und die selektive interne Radiotherapie (transarterielle Radioembolisation, TARE) können somit bei der Behandlung des metastasierten NET eine entscheidende Rolle spielen.
Datenlage
Aufgrund der Seltenheit der Erkrankung basiert der Großteil der Evidenz auf retrospektiven Studien. Für die Thermoablation konnten je nach Studien komplette Ansprechraten von 31,6–95,3 % erreicht werden. Zwischen TAE, TACE und TARE konnte kein signifikanter Unterschied hinsichtlich des Outcomes festgestellt werden. Bei allen intraarteriellen Verfahren konnten in mehreren Studien karzinoidbedingte Symptome verringert und eine Krankheitskontrolle erreicht werden.
Schlussfolgerung
Die Thermoablation kann als kurative Therapie bei oligometastasierten Patienten mit nichtresektablen Lebermetastasen eines NET eingesetzt werden. Bei disseminierten Lebermetastasen kann eine intraarterielle Therapie mittels TAE, TACE oder TARE durchgeführt werden.