Zusammenfassung
Bei psychischen Erkrankungen finden sich häufig auch Störungen im Bereich der Schmerzwahrnehmung bzw. -verarbeitung. In diesem Kapitel werden Befunde hierzu beispielhaft bei Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) und posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS), bei der Depression, der Schizophrenie und der Anorexie dargestellt. Bestimmte psychopathologische Zustände können mit Veränderungen der Schmerzverarbeitung assoziiert sein. Da affektive und kognitive Faktoren einen wichtigen Einfluss auf die Schmerzverarbeitung haben und sich Störungen der Schmerzverarbeitung anhand der Beteiligung sensorischer, affektiver und kognitiver Schmerzkomponenten beschreiben lassen, soll die Schmerzverarbeitung bei den einzelnen psychopathologischen Zuständen jeweils anhand der Beteiligung der einzelnen Komponenten charakterisiert werden. Soweit möglich werden abschließend die der gestörten Schmerzverarbeitung zugrunde liegenden neuroanatomischen und neurochemischen Mechanismen beschrieben.