Skip to main content

2020 | OriginalPaper | Buchkapitel

41. Psychogene nicht-epileptische Anfälle

verfasst von : Kirsten Labudda

Erschienen in: Epileptische Anfälle und Epilepsien im Erwachsenenalter

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Zusammenfassung

Psychogene nicht-epileptische Anfälle (PNEA) stellen eine der wichtigsten Differenzialdiagnosen für epileptische Anfälle dar. PNEA sind paroxysmale Ereignisse, die in der Regel vor dem Hintergrund unterschiedlicher psychischer Störungen auftreten. Belastende Lebenserfahrungen, wie Missbrauch und Misshandlung, sind bei vielen Patienten relevante Entstehungsfaktoren. Für die Diagnosestellung ist das Video-EEG-Monitoring mit Analyse der Anfallssemiologie der Goldstandard zur Abgrenzung von epileptischen Anfällen. Eine umfassende klinisch-psychologische Untersuchung ist nötig, um zugrunde liegende Belastungsfaktoren zu identifizieren und andere psychische Erklärungen für die anfallsartigen Ereignisse auszuschließen (z. B. Blut-Spritzen-Phobie, artifizielle Störung, Simulation). Bleiben PNEA unbehandelt, ist die Prognose ungünstig. Psychotherapeutische Interventionen haben sich als wirksam erwiesen, um bei bis zu 80 % der Patienten eine erhebliche Reduktion der Anfälle oder Anfallsfreiheit zu erreichen.
Literatur
Zurück zum Zitat Falkai P, Wittchen H-U (2015) Diagnostisches und Statistisches Manual Psychischer Störungen – DSM-5. American Psychiatric Association. Deutsche Ausgabe. Hogrefe, Göttingen Falkai P, Wittchen H-U (2015) Diagnostisches und Statistisches Manual Psychischer Störungen – DSM-5. American Psychiatric Association. Deutsche Ausgabe. Hogrefe, Göttingen
Zurück zum Zitat Gast U et al. (2000) Strukturiertes Klinisches Interview für DSM-IV für Dissoziative Störungen. Hogrefe, Göttingen Gast U et al. (2000) Strukturiertes Klinisches Interview für DSM-IV für Dissoziative Störungen. Hogrefe, Göttingen
Zurück zum Zitat Hoepner R et al. (2013) Informing patients about the impact of provocation methods increases the rate of psychogenic nonepileptic seizures during EEG recording. Epilepsy Behav 28:457–459 Hoepner R et al. (2013) Informing patients about the impact of provocation methods increases the rate of psychogenic nonepileptic seizures during EEG recording. Epilepsy Behav 28:457–459
Zurück zum Zitat LaFrance WC et al. (2013a) Minimum requirements for the diagnosis of psychogenic nonepileptic seizures: a staged approach: a report from the International League against Epilepsy Nonepileptic Seizures Task Force. Epilepsia 54:2005–2018. https://doi.org/10.1111/epi.12356 LaFrance WC et al. (2013a) Minimum requirements for the diagnosis of psychogenic nonepileptic seizures: a staged approach: a report from the International League against Epilepsy Nonepileptic Seizures Task Force. Epilepsia 54:2005–2018. https://​doi.​org/​10.​1111/​epi.​12356
Zurück zum Zitat LaFrance WC et al. (2013b) Traumatic brain injury and psychogenic nonepileptic seizures yield worse outcomes. Epilepsia 54:718–725 LaFrance WC et al. (2013b) Traumatic brain injury and psychogenic nonepileptic seizures yield worse outcomes. Epilepsia 54:718–725
Zurück zum Zitat Reuber M, Brown RJ (2017) Understanding psychogenic nonepileptic seizures—phenomenology, semiology and the integrative cognitive model. Seizure 44:199–205CrossRef Reuber M, Brown RJ (2017) Understanding psychogenic nonepileptic seizures—phenomenology, semiology and the integrative cognitive model. Seizure 44:199–205CrossRef
Zurück zum Zitat Spitzer C et al. (2015) Fragebogen zu Dissoziativen Symptomen, 3. Aufl. Huber, Bern Spitzer C et al. (2015) Fragebogen zu Dissoziativen Symptomen, 3. Aufl. Huber, Bern
Zurück zum Zitat Word Health Organization (2016) International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems 10th Revision. Word Health Organization (2016) International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems 10th Revision.
Zurück zum Zitat Wingenfeld K et al. (2010) The german version of the Childhood Trauma Questionnaire (CTQ): preliminary psychometric properties. PPmP Psychother Psychosom Medizinische Psychol 60:442–450 Wingenfeld K et al. (2010) The german version of the Childhood Trauma Questionnaire (CTQ): preliminary psychometric properties. PPmP Psychother Psychosom Medizinische Psychol 60:442–450
Metadaten
Titel
Psychogene nicht-epileptische Anfälle
verfasst von
Kirsten Labudda
Copyright-Jahr
2020
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-59198-7_41

Neu in den Fachgebieten Neurologie und Psychiatrie

Blutdrucksenkung schon im Rettungswagen bei akutem Schlaganfall?

31.05.2024 Apoplex Nachrichten

Der optimale Ansatz für die Blutdruckkontrolle bei Patientinnen und Patienten mit akutem Schlaganfall ist noch nicht gefunden. Ob sich eine frühzeitige Therapie der Hypertonie noch während des Transports in die Klinik lohnt, hat jetzt eine Studie aus China untersucht.

Nicht Creutzfeldt Jakob, sondern Abführtee-Vergiftung

29.05.2024 Hyponatriämie Nachrichten

Eine ältere Frau trinkt regelmäßig Sennesblättertee gegen ihre Verstopfung. Der scheint plötzlich gut zu wirken. Auf Durchfall und Erbrechen folgt allerdings eine Hyponatriämie. Nach deren Korrektur kommt es plötzlich zu progredienten Kognitions- und Verhaltensstörungen.

Schutz der Synapsen bei Alzheimer

29.05.2024 Morbus Alzheimer Nachrichten

Mit einem Neurotrophin-Rezeptor-Modulator lässt sich möglicherweise eine bestehende Alzheimerdemenz etwas abschwächen: Erste Phase-2-Daten deuten auf einen verbesserten Synapsenschutz.

Hörschwäche erhöht Demenzrisiko unabhängig von Beta-Amyloid

29.05.2024 Hörstörungen Nachrichten

Hört jemand im Alter schlecht, nimmt das Hirn- und Hippocampusvolumen besonders schnell ab, was auch mit einem beschleunigten kognitiven Abbau einhergeht. Und diese Prozesse scheinen sich unabhängig von der Amyloidablagerung zu ereignen.