Erschienen in:
08.04.2024 | Perioperative Sehstörung | CME
Perioperativer Visusverlust
Selten, unbekannt, relevant?
verfasst von:
Dr. med. Nicolina Michels, Dr. med. Raffaella Fantin
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
|
Ausgabe 4/2024
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Zusammenfassung
Der perioperative Visusverlust (POVL) ist eine seltene, aber schwerwiegende Komplikation nach nichtophthalmologischen Operationen unter Allgemeinanästhesie. Ein POVL kann durch Läsionen in jeglichen Abschnitten des optischen Systems verursacht werden. Zu den vorherrschenden Ursachen zählen neben Hornhautverletzungen v. a. ischämische Schädigungen. Die Symptome variieren erheblich und reichen von einer Sehminderung bis zur kompletten Erblindung. Die Risiken umfassen sowohl operationsbedingte als auch patientenspezifische Faktoren. Im Allgemeinen ist die Prognose bei mechanischen Schäden besser als bei ischämischen Läsionen. Die Behandlungsmaßnahmen richten sich nach dem vorliegenden Pathomechanismus, wobei aufgrund der geringen Evidenzlage nur wenige Therapieansätze vorliegen. Präventive Maßnahmen und eine sorgsame Dokumentation sind deshalb von entscheidender Bedeutung.