Zusammenfassung
Quantitative Bewusstseinstörungen beruhen auf akuten Einwirkungen, die das Nervensystem bilateral auf Hirnstammebene oder darüber beeinträchtigen (aufsteigendes retikuläres aktivierendes System, ARAS). Neurotransmitterstörungen, speziell der Mangel an cholinerger Übertragung sowie der Überschuss an Dopamin sind neben Störungen im Glutamat- und GABA-System von vorrangiger Bedeutung. Bei qualitativen Bewusstseinsstörungen spielen bilaterale zerebrale Funktionsstörungen und Läsionen auch außerhalb des ARAS eine wichtige Rolle. Umfang und Ausdehnung dieser Hirn¬schädigungen können eskalieren, wenn Hirnödeme hinzutreten und Herniationsyndrome auslösen. Am anderen Ende des Spektrums der für Bewusstseinsstörungen verantwortlichen Läsionen liegen kleinste strategisch platzierte pontomesenzephale, mesodienzephale und thalamische Funktionsstörungen.