Erschienen in:
10.06.2022 | Partikeltherapie | Leitthema
Strahlentherapie von malignen Speicheldrüsentumoren
verfasst von:
Katharina Weusthof, Jürgen Debus, Sebastian Adeberg
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 4/2023
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Zusammenfassung
Die Therapie der malignen Speicheldrüsentumoren ist aufgrund der heterogenen Histologie und Lokalisation eine interdisziplinäre Aufgabe. Primär wird die vollständige Resektion des Tumors empfohlen. Eine Radiotherapie (RT) ist postoperativ indiziert bei inkompletter Resektion oder Vorliegen von Risikofaktoren, die für eine aggressive Ausbreitung des Tumors sprechen (u. a. High-Grade-Tumoren, Perineuralscheideninfiltration). Eine definitive RT ist bei inoperablen Tumoren möglich, sollte jedoch bei Möglichkeit einer R0-Resektion hintenangestellt werden. In den letzten Jahren konnte auf dem Gebiet der Radioonkologie durch die Weiterentwicklung moderner Therapieverfahren und den Einsatz der Partikel-RT insbesondere beim adenoidzystischen Karzinom (ACC) bereits eine höhere lokale Kontrollrate oder eine Reduktion der Nebenwirkungen im Vergleich zur konventionellen Photonen-RT beobachtet werden. Aufgrund der biologischen und physikalischen Vorteile sowie erster klinischer Studien ist die Partikel-RT, v. a. mit Kohlenstoffionen, ein vielversprechendes Konzept für die Therapie der Speicheldrüsenkarzinome. Ergebnisse weiterer prospektiver Studien werden erwartet, um den Stellenwert der Partikel-RT in der Therapie der Speicheldrüsentumoren zu stärken.