Zusammenfassung
Migräne und Epilepsie sind chronische Hirnerkrankungen, deren Symptome – Migräneattacke und epileptischer Anfall – sich paroxysmal manifestieren. Beide Entitäten teilen eine Reihe weiterer Eigenschaften in Bezug auf das klinische Bild und einige pathophysiologische Mechanismen. So können visuelle Auren bei Migräne und bei Epilepsien zu Verwechslungen führen, jedoch ist die Dauer bei Migräne deutlich länger. Auch sind periiktale Kopfschmerzen häufig; jeder zehnte Patient mit Epilepsie hat präiktale und fast jeder zweite Patient postiktale Kopfschmerzen, die oft einen migräneartigen Charakter haben. Spezielle Formen der Migräne, wie die mit einer Hirnstammaura oder mit einer hemiplegischen Symptomatik, können aufgrund ihres klinischen Bilds während der Attacke mit epileptischen Anfällen verwechselt werden und zur Fehldiagnose einer Epilepsie führen. In der Regel führt aber eine detaillierte Erhebung der Anamnese zur korrekten Unterscheidung in Migräneattacke und epileptischen Anfall.