Erschienen in:
01.02.2021 | Meniskusverletzungen | Übersichten
Tibiakopffraktur und Luxationsfraktur
Klassifikation und Begleitverletzungen
verfasst von:
Dr. E. Bobrich, C. Haupt, R. Grass, H. Zwipp
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Sonderheft 1/2021
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Zusammenfassung
Aufgrund der speziellen Anatomie des Kniegelenkes, der Nähe zu Nerven und Gefäßen, dem Bandapparat und den Muskeln ist eine Vielzahl an Begleitverletzungen und Komplikationen möglich. Luxations- und Trümmerfrakturen, die beim jugendlichen Patienten im Rahmen von Rasanztraumen auftreten, sind oft mit Bandläsionen und neurovaskulären Verletzungen vergesellschaftet sowie hochgradig instabil. Neben Schäden der A. und V. poplitea sowie des N. peronaeus communis, die in der Literatur mit bis zu 20% angegeben werden, treten Bandläsionen mit einer Häufigkeit von 20–25% auf. Die Inzidenz von Meniskusverletzungen bei Tibiakopffrakturen beträgt 12–25%. Nicht zu vernachlässigen sind posttraumatische Kompartimentsyndrome sowie Weichteilschäden, die das funktionelle Ergebnis deutlich beeinflussen. Zur morphologischen Einteilung der Frakturtypen wurde eine Vielzahl von Klassifikationssystemen publiziert. Unter Berücksichtigung der ligamentären und neurovaskulären Begleitverletzungen erscheint eine Einteilung in Plateau- und Luxationsfrakturen sinnvoll. Die AO-Klassifikation umfasst insbesondere die Plateaufrakturen, die Luxationsfrakturen werden im Klassifikationssystem nach Moore dargestellt, Überschneidungen der beiden Systeme sind vorhanden.