Erschienen in:
06.02.2024 | Mammakarzinom | Journal club
PARP-Inhibition
Personen mit BRCA-like-Mammakarzinom profitieren von Cisplatin plus Veliparib
verfasst von:
Dr. med. Katharina Hintelmann, Prof. Dr. rer. nat. Kerstin Borgmann
Erschienen in:
InFo Hämatologie + Onkologie
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Ausgabe 1-2/2024
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Auszug
Hintergrund und Fragestellung: BRCA1 und BRCA2 sind die zentralen Gene, die für die DNA-Reparatur mittels homologer Rekombination (HR) kodieren. BRCA-Mutationen werden bei ca. 10-20 % der triple-negativen Mammakarzinome (TNBC) beobachtet [
1,
2]. Die Poly(ADP-Ribose)-Polymerase 1 (PARP1) ist an der Basenexzisionsreparatur [
3] und der Reparatur über das „alternative non-homologous endjoining“ [
4] beteiligt, sodass eine PARP-Inhibition DNA-Schäden begünstigt. In Anlehnung an das Prinzip der „synthetic lethality“ sind insbesondere Tumoren mit einer defizienten HR vulnerabel für eine PARP-Inhibition [
5] und es bietet sich eine Kombinationstherapie mit DNA-schädigenden Zytostatika oder Bestrahlung an. Bisherige Studien zeigten ein verbessertes progressionsfreies Überleben (PFS) durch PARP-Inhibition verglichen mit Chemotherapie bei Brustkrebs mit BRCA1-Keimbahnmutation. Die PARP1-Inhibitoren Olaparib und Talazoparib sind für dieses Kollektiv zugelassen. Neben der BRCA-Keimbahnmutation sind weitere Mechanismen bekannt, die zu einem Defizit in der HR (HRD) führen können. Studien zeigen bei 40-60 % der TNBC ein HRD, was auch als BRCA-like-Phänotyp bezeichnet wird. Bisher liegen nur wenige Daten bezüglich der Wirksamkeit einer PARP-Inhibition für dieses Kollektiv vor. Das Ziel der S1416-Studie war, die Wirksamkeit des PARP-Inhibitors Veliparib in Kombination mit Cisplatin beim metastasierten TNBC mit einem BRCA-like-Phänotyp im Vergleich zu BRCA-mutierten und BRCA-profizienten Tumoren zu untersuchen [
6]. …