Zusammenfassung
Die Langzeitprognose der pharmakologischen Therapie der Epilepsien umfasst die Frage nach der Wirkung und nach Nebenwirkungen im langfristigen Verlauf. Langzeitstudien zur Wirksamkeit sind methodisch schwierig durchzuführen und daher selten. Zumindest unter den Antiepileptika früherer Generationen scheinen Lamotrigin (fokale Epilepsie) und Valproinsäure (genetische generalisierte Epilepsie) den anderen Substanzen überlegen. Da patientenspezifische Besonderheiten, wie die von Frauen im gebärfähigen Alter oder von älteren Patienten, in großen Kohortenstudien nicht berücksichtigt werden, haben solche Daten im klinischen Alltag allerdings nur eingeschränkte Aussagekraft. Insgesamt scheinen jedoch Antiepileptika der neueren Generation in der langfristigen Wirksamkeit in etwa gleichwertig mit älteren Substanzen zu sein. Somatische Langzeitnebenwirkungen treten vor allem bei enzyminduzierenden Antiepileptika auf. Für Topiramat, Phenobarbital, Zonisamid und Valproat sind negative kognitive Langzeiteffekte beschrieben; längere Nachbeobachtungszeiträume fehlen allerdings.