Erschienen in:
07.05.2024 | Klimawandel | Panorama
Medizin im Klimawandel
Zum Engagement verpflichtet
verfasst von:
Rebekka Höhl
Erschienen in:
Uro-News
|
Ausgabe 5/2024
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Auszug
Das Gesundheitswesen ist jährlich für 5,2 % des bundesweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich, sagte Dr. Susanne Johna auf dem 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin in Wiesbaden (DGIM) - mit steigender Tendenz. Die ärztliche Berufsordnung gebe vor, dass sich Ärzt*innen engagieren müssten, so die Vorsitzende des Marburger Bundes und Vizepräsidentin der Bundesärztekammer bei einer Podiumsdiskussion zur Rolle des Gesundheitssektors in der Klimakrise: „Aufgabe der Ärztinnen und Ärzte ist es, das Leben zu erhalten, die Gesundheit“, heiße es in Paragraf 1 Absatz 2 der Berufsordnung. „Dass die Klimaveränderungen massive Auswirkungen auf die Gesundheit haben, sehen wir bei unseren Patienten“, ergänzte sie. Dass Ärzt*innen wichtige Multiplikatoren sind und sowohl in der Gesellschaft als auch bei den einzelnen Patient*innen für mehr Klima- und Umweltschutz werben sollten, ist unbestritten. Dennoch monierte Prof. Frank Lammert, Vizepräsident der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), dass Ärztinnen und Ärzte das Thema Klimaschutz ein Stück weit an die Patient*innen delegierten. „Wir müssen auch schauen, was wir selbst machen können.“ Die Ärzteschaft müsse von der Metaebene in die Umsetzungsphase kommen, verlangte er. Ein positives Beispiel sind für ihn die Anästhesist*innen, die mit ihren Empfehlungen zum Umgang mit Narkosegasen eine konkrete Handlungsanleitung gegeben hätten. Gefragt sind die ärztlichen Verbände und Fachgesellschaften: Die Themen Klimakrise und Umweltschutz dürften nicht länger auf dem ehrenamtlichen Engagement Einzelner fußen, monierte Balzer. …