Zusammenfassung
Die initiale antimikrobielle Therapie von Patienten mit ambulant erworbener Pneumonie erfolgt in der Regel kalkuliert, d. h. auf dem Boden eines erwarteten Erregerspektrums, sowie abhängig vom Schweregrad der Pneumonie. Diese muss dabei immer Streptococcus pneumoniae im Spektrum einschließen.
In allen Schweregraden sind ß-Laktame, vorzugsweise Amoxicillin bzw. Ampicillin (bei schweren Pneumonien Piperacillin/Tazobactam) die Leitsubstanz. Bei leichtgradigen Pneumonien ist eine Monotherapie ausreichend, höhere Schweregrade erhalten eine Kombinationstherapie von ß-Laktam und Makrolid zumindest für die ersten drei Tage. Alternativ kommen im Falle einer ß-Laktam-Allergie bzw. -Unverträglichkeit Chinolone zum Einsatz, vor allem Moxifloxacin.
Im Therapieverlauf sind die Regeln der Prüfung des Therapieansprechens, der Deeskalation einschließlich der gezielten Therapie bei Erregernachweis und der Therapiedauer zu beachten. Bei älteren, schwer komorbiden Patienten kann eine Prüfung des Therapieziels angezeigt sein.