Erschienen in:
17.08.2022 | Harnblasenkarzinom | Leitthema
Geschlechtsassoziierte Unterschiede beim Harnblasenkarzinom
verfasst von:
Georgios Gakis, Prof. Dr. med. Dorothea Weckermann
Erschienen in:
Die Urologie
|
Ausgabe 10/2022
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund und Fragestellung
Frauen erkranken seltener an einem Harnblasenkarzinom, sind jedoch häufiger von fortgeschritteneren Tumorstadien und ungünstigeren Krankheitsverläufen betroffen. Es ist bis heute unklar, welche Ursachen für den aggressiveren Verlauf des Harnblasenkarzinoms bei der Frau verantwortlich sind.
Material und Methode
Mittels einer PubMed-Recherche wurden Original- und Übersichtsartikel in einem Zeitraum von 2004 bis 2022 ausgewertet.
Ergebnisse
Es ist am ehesten von einer multifaktoriellen Genese auszugehen. In der Literatur werden v. a. epidemiologische und klinische Aspekte als mögliche Ursachen genannt. Ferner werden in letzter Zeit zunehmend auch genetische und hormonelle Faktoren sowie die Rolle des Urobioms diskutiert.
Schlussfolgerungen
Durch eine frühere Diagnosestellung und bessere operative Therapie kann der onkologische Verlauf der Harnblasenkarzinomerkrankung der Frau günstig beeinflusst werden. Weitere Analysen der genetischen, hormonellen und mikrobiologischen Faktoren könnten neue Wege in der Prävention, Diagnostik und Therapie des Harnblasenkarzinoms eröffnen.