Erschienen in:
12.06.2023 | Leitthema
Gleichberechtigung beginnt beim männlichen Gefäßchirurgen
verfasst von:
Dr. med. Dr. med. univ. Pavlos Tsantilas
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 4/2023
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Zusammenfassung
Mehr als 80 % der Bevölkerung erwarten heute von einem Vater, dass er mit den Kindern so viel Zeit wie möglich verbringt, aber nur 17 % aller Eltern haben eine gleichberechtigte partnerschaftliche Aufteilung bei der Kinderbetreuung. In der Chirurgie ist der Anteil an weiblichen Führungskräften mit 5 % sehr gering. Es hat sich eine männerdominierte Berufskultur gehalten, die mit der gleichzeitigen Erziehung von Kindern nicht vereinbar ist. Es fehlen uns dadurch Vorbildfunktionen und Dogmen wie „Karriere ist nur in Vollzeit möglich“ überleben. Das führt zu einer großen Lücke zwischen gesellschaftlicher Erwartung und beruflicher Realität. Diese lässt sich nur durch gemeinsame Anstrengungen aller Beteiligten schließen, wobei hier die Karriere des männlichen Gefäßchirurgen neu definiert werden muss. Dabei muss man sich vom männlichen Einverdienermodell verabschieden, die Akzeptanz für Teilzeitmodelle und längere Elternzeitetappen bei Vätern erhöhen und den Beruf planbarer und strukturierter organisieren. Nur so gelingt der Schritt von Vereinbarkeit von Familie und Beruf für die Mutter zur echten Gleichberechtigung.