Zusammenfassung
Die erfolgreiche Transplantation von Organen ist eng mit einer professionellen Gefäßchirurgie verknüpft, denn vaskuläre Komplikationen führen oft zum Transplantatverlust. So müssen nicht selten Anschlussgefäße für die Transplantation beim Empfänger, aber auch am Spenderorgan vorbereitet werden. Exemplarisch sticht die Nierentransplantation hervor, bei der ggf. die Beckenarterien des Empfängers vor der Transplantation rekonstruiert werden müssen. Auch die Donorgefäße können bei ungünstiger vaskulärer Morphologie des Nierenhilus vorgezogenen Sanierungsbedarf zeigen. Zur Gefäßrekonstruktion während der Transplantation werden häufig allogene Arterien und Venen genutzt. Hierbei sind die standardisierten Konservierungsregeln ebenso zu beachten, wie spezielle Anastomosentechniken, z. B. nicht resorbierbares Nahtmaterial, und eine immunsuppressive Nachbehandlung. Müssen Gefäßerekonstruktionen lange nach einer funktionstüchtigen Organtransplantation erfolgen, so sind Ischämiezeiten der Spenderorgane so kurz wie möglich einzuplanen, z. B. mit intra- oder extraluminalen Shunts. Oftmals eignen sich auch endovaskuläre Methoden. Eine „reine“ Gefäßtransplantation stellt die allogene Arterien- oder Venentransplantation zur amputationsvermeidenden, peripheren Rekonstruktion bei pAVK. Die schlechten Früh- und Langzeitergebnisse sind durch Einführung einer Immunsuppression sehr verbessert worden. Leider wird diese, als Gewebetransplantation definierte Organübertragung, aus logistischen, finanziellen und bürokratischen Gründen heute kaum noch angeboten.