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Erschienen in: Die Nephrologie 2/2023

07.02.2023 | Epoetin alfa | Arzneimitteltherapie

Prolylhydroxylaseinhibitoren – „new kids in the blood“

verfasst von: Dr. Steffen Grampp, PD Dr. Johannes Schödel

Erschienen in: Die Nephrologie | Ausgabe 2/2023

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Auszug

Bisher erfolgte die Behandlung der renalen Anämie mittels Gabe von rekombinantem Erythropoetin (EPO), im folgenden ESA („erythropoetin-stimulating agents“) genannt, und Eisen. Hierdurch konnten für chronisch nierenkranke Patienten/-innen der Bedarf an Bluttransfusionen und die damit verbundenen Komplikationen wie Infektionen, Eisenüberladung oder Immunisierung signifikant gesenkt werden. Zudem verbesserte sich die Lebensqualität, und auch die mit einer Anämie assoziierte kardiovaskuläre Mortalität konnte reduziert werden [1]. Durch teils gravierende Sicherheitssignale hinsichtlich kardiovaskulärer Ereignisse scheiterte aber in mehreren Studien der Versuch, die Hämoglobin(Hb)-Ziele für chronisch nierenkranke Patienten/-innen noch stärker in Richtung des Normbereichs zu heben [25]. Ein liberaler EPO-Einsatz führte in einigen dieser Studien auch zu einer erhöhten Shuntthromboseneigung und zum Progress der chronischen Nierenerkrankung („chronic kidney disease“, CKD). Für einen Teil dieser Effekte werden unphysiologisch hohe EPO-Spiegel unter ESA-Therapie verantwortlich gemacht. Da für die meisten Patienten/-innen zusätzlich zur ESA-Therapie auch Eisengaben notwendig sind, erschien der Signalweg der hypoxieinduzierbaren Transkriptionsfaktoren (HIF), die neben dem EPO-Gen auch eine Vielzahl anderer Gene inklusive Eisentransporter regulieren, ein attraktives pharmakologisches Ziel, um die Therapie der renalen Anämie zu verbessern [6]. Der Abbau der HIF wird durch eine Hydroxylierungsreaktion durch Prolylhydroxylasen (PHD), die Vitamin-C-, sauerstoff-, eisen- und ketoglutaratabhängig arbeiten, initiiert. Dementsprechend konnten Substanzen entwickelt werden, die als Ketoglutaratanaloga die enzymatische Funktion der PHD kompetitiv hemmen und so zu einer Stabilisierung der HIF und nachfolgender EPO-Induktion in den interstitiellen Zellen der Niere führen [7]. Auch in erkrankten Nieren scheint die Kapazität zur EPO-Produktion erhalten zu sein [8]. …
Literatur
24.
Zurück zum Zitat Fishbane S, Pollock CA, El-Shahawy M, Escudero ET, Rastogi A, Van BP et al (2022) Roxadustat versus epoetin alfa for treating anemia in patients with chronic kidney disease on dialysis: results from the randomized phase 3 ROCKIES study. J Am Soc Nephrol 33:850–866. https://doi.org/10.1681/ASN.2020111638CrossRefPubMed Fishbane S, Pollock CA, El-Shahawy M, Escudero ET, Rastogi A, Van BP et al (2022) Roxadustat versus epoetin alfa for treating anemia in patients with chronic kidney disease on dialysis: results from the randomized phase 3 ROCKIES study. J Am Soc Nephrol 33:850–866. https://​doi.​org/​10.​1681/​ASN.​2020111638CrossRefPubMed
Metadaten
Titel
Prolylhydroxylaseinhibitoren – „new kids in the blood“
verfasst von
Dr. Steffen Grampp
PD Dr. Johannes Schödel
Publikationsdatum
07.02.2023
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Die Nephrologie / Ausgabe 2/2023
Print ISSN: 2731-7463
Elektronische ISSN: 2731-7471
DOI
https://doi.org/10.1007/s11560-023-00635-9

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