Erschienen in:
01.12.2022 | Epilepsie | Editorial
Epilepsien und Autofahren
verfasst von:
Dr. med. Thomas Mayer
Erschienen in:
DNP – Die Neurologie & Psychiatrie
|
Ausgabe 6/2022
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Auszug
In Berlin raste ein Mann, nachdem er am Steuer einen epileptischen Anfall erlitten hatte, mit seinem SUV in eine Fußgängergruppe: Vier Menschen starben, darunter ein dreijähriges Kind. Das Gericht urteilte, dass er nach einem epileptischen Anfall und einer Gehirn-OP hätte erkennen können und müssen, dass er nicht fahrtüchtig war. Wegen fahrlässiger Tötung und Gefährdung des Straßenverkehrs wurde er zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren verurteilt; mit Entzug der Fahrerlaubnis und zweijähriger Führerscheinsperre. Der Fall hatte bundesweit für Entsetzen gesorgt und die Frage nach der Fahrtauglichkeit des Angeklagten aufgeworfen. Laut Staatsanwaltschaft hätte der Unternehmer wegen einer strukturellen Epilepsie und einer einen Monat vor dem Unfall erfolgten Gehirn-OP nicht am Steuer sitzen dürfen; sie hatte daher eine Freiheitsstrafe von einem Jahr und eine Bewährung von sechs Monaten gefordert. Laut den Anwälten der Hinterbliebenen hatte der 45-Jährige bewusst gegen ärztliche Auflagen verstoßen. Das Gericht war zudem der Ansicht, dass die ärztlich Behandelnden nicht ordentlich aufgeklärt hätten - jedoch ordentlich genug [
https://go.sn.pub/Daw2II]. …