Zusammenfassung
Die ambulant erworbene Pneumonie ist weltweit die dritthäufigste, in Ländern mit hohen Einkommen immerhin noch sechsthäufigste Todesursache. In Deutschland beträgt die Inzidenz der stationär behandelten ambulant erworbenen Pneumonie bis ca. 3 % pro 1000 Personen ≥ 18 Jahre pro Jahr. Ca. 80 % der Fälle betreffen Patienten in einem Lebensalter ≥ 60 Jahre.
Eine Reihe von Risikofaktoren sind bekannt; sie umfassen vor allem Basisfaktoren, Komorbiditäten und lebensstilabhängige Faktoren.
Die Krankenhaus-Letalität ist mit bis zu 14 % hoch; sie erreicht nach Abzug der Patienten mit einer Pneumonie als terminalem Ereignis einer schweren Komorbidität immer noch 4–10 %. Nach einer Pneumonieepisode besteht eine Exzessletalität über mindestens sechs bis zwölf Monate. Diese beträgt das 2- bis 3-fache der 30-Tages-Letalität im Krankenhaus.
Streptococcus pneumoniae ist der bei weitem häufigste Erreger, gefolgt von Haemophilus influenzae, „atypischen“ bakteriellen und viralen Erregern; Enterobakterien und Pseudomonas aeruginosa sind selten. Resistenzen gegenüber antimikrobiellen Substanzen spielen bei diesen Erregern noch eine geringe Rolle. Dies gilt auch für Pneumonien von Patienten, die im Seniorenheim leben, und von solchen mit regelmäßigen Kontakten zu Gesundheitseinrichtungen. Dennoch ist in der Zukunft eine erhöhte Wachsamkeit gegenüber Resistenzentwicklungen angezeigt.