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Erschienen in: Monatsschrift Kinderheilkunde 7/2023

05.06.2023 | COVID-19-Impfung | Leitthema

COVID-19-Impfung bei Kindern und Jugendlichen

Hatten wir alles im Blick?

verfasst von: Prof. Rüdiger von Kries, Marietta Jank

Erschienen in: Monatsschrift Kinderheilkunde | Ausgabe 7/2023

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Zusammenfassung

Hintergrund

Die COVID-19-Pandemie stellte besondere Herausforderungen an die in Deutschland existierenden Strukturen zur Impfprävention bezüglich (1) des Verständnisses der Rolle und Ziele der Akteure und des Interesses der Kinder; (2) der Definition adäquater Kriterien zur Beurteilung des Risikos für schwere Erkrankungen bei Kindern.

Fragestellungen

Unterscheiden sich die Prioritäten unterschiedlicher Interessengruppen bei Empfehlungen zur COVID-19-Impfung? Welche Daten zur Pathogenität unterschiedlicher Varianten des „severe acute respiratory syndrome coronavirus 2“ (SARS-CoV‑2) sind nötig, und wie veränderten sich diese im Verlauf der Pandemie?

Methoden

Die Perspektiven von Public Health sowie der Kinder und ihrer Eltern werden anhand von Daten und Veröffentlichungen zum Verlauf der COVID-19-Pandemie in Deutschland analysiert.

Ergebnisse

Die Perspektiven von Politik und Kindern unterscheiden sich, sind aber legitim, wenn sie klar benannt werden. Das für Impfentscheidungen aus Perspektive der Kinder entscheidende Risiko für schwere Verläufe oder das „paediatric inflammatory multisystem syndrome temporally associated with SARS-CoV‑2“ (PIMS-TS) pro 10.000 SARS-CoV‑2-Infektionen, nahm im Verlauf der Pandemie mit Dominanz der Omikron-Varianten ab. Schwere Verläufe bei COVID-19 betreffen weiterhin überwiegend Kinder mit Grundkrankheiten. Die altersstratifizierte Analyse von geimpften und ungeimpften Kindern zeigt, dass sich die Veränderungen in der Viruspathogenität im Verlauf der Pandemie insbesondere in dem abnehmenden PIMS-TS-Risiko widerspiegeln. Die allgemeine Reduktion der schweren COVID-19-Verläufe wiederum lässt sich durch die „Variants-of-concern“(VOC)-Eigenschaften, zunehmende Impfrate und Immunität nach einer SARS-CoV‑2-Infektion erklären.

Schlussfolgerungen

Das Hauptziel der COVID-19-Impfung für Kinder und Jugendliche ist die Verminderung von schweren Krankheitsverläufen. In pädiatrischen Risikogruppen sollte eine bestmögliche Immunität/Immunprotektion durch eine Impfung angestrebt werden. Ob eine Impfung nachwachsender gesunder Kinderkohorten oder Nachimpfung bei bereits infizierten/geimpften Kinderkohorten – mit dem Ziel einer hybriden Immunität – nötig ist, kann derzeit nicht beurteilt werden.
Literatur
9.
Zurück zum Zitat Koch J, Piechotta V, Vygen-Bonnet S et al (2022) Wissenschaftliche Begründung der STIKO für die COVID-19-Impfempfehlung für Kinder im Alter von 6 Monaten bis 4 Jahren sowie zur Anpassung der COVID-19-Impfempfehlung für Kinder im Alter von 5–11 Jahren. Epidemiol Bull 46:22–47. https://doi.org/10.25646/10780CrossRef Koch J, Piechotta V, Vygen-Bonnet S et al (2022) Wissenschaftliche Begründung der STIKO für die COVID-19-Impfempfehlung für Kinder im Alter von 6 Monaten bis 4 Jahren sowie zur Anpassung der COVID-19-Impfempfehlung für Kinder im Alter von 5–11 Jahren. Epidemiol Bull 46:22–47. https://​doi.​org/​10.​25646/​10780CrossRef
Metadaten
Titel
COVID-19-Impfung bei Kindern und Jugendlichen
Hatten wir alles im Blick?
verfasst von
Prof. Rüdiger von Kries
Marietta Jank
Publikationsdatum
05.06.2023
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Monatsschrift Kinderheilkunde / Ausgabe 7/2023
Print ISSN: 0026-9298
Elektronische ISSN: 1433-0474
DOI
https://doi.org/10.1007/s00112-023-01759-x

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