Zusammenfassung
Das Lebenszeitrisiko an einer Fistel zu erkranken ist beim Morbus Crohn bis zu 40 % hoch. Eine differenzierte Fisteltherapie ist in Anbetracht des komplexen Krankheitsbildes für den Therapieerfolg entscheidend. Während bei nichtperianalen Fisteln unter Respektierung Crohn-chirurgischer Prinzipien überwiegend resezierende Verfahren zur Anwendung kommen, ist die Therapie perianaler Fisteln weitaus komplexer und reicht von einfachen Fistelspaltungen über die Anlage von Fadendrainagen bis hin zu aufwendigen plastischen Fistelverschlüssen. Die Ergebnisse neuerer Therapien wie z. B. die mesenchymale Stammzelltherapie bei komplexen Analfisteln sind vielversprechend. Die Kombination aus medikamentöser und chirurgischer Therapie bietet in der Regel die besten Heilungschancen, sodass jegliche Therapie in enger Zusammenarbeit zwischen Gastroenterologen und Chirurgen erfolgen sollte.
Das Kapitel präsentiert die wesentlichen Aspekte der chirurgischen Therapie von Crohn-assoziierten Fisteln.