Zusammenfassung
Bei der ambulant erworbenen Pneumonie handelt es sich in der Regel um ein akutes bis subakutes Krankheitsbild. Die klinische Symptomatik der ambulant erworbenen Pneumonie ist mannigfaltig und umfasst Zeichen der pulmonalen Infektion, der Sepsis sowie extrapulmonale Symptome. Insbesondere bei älteren Patienten besteht eine Oligosymptomatik, nicht selten fehlen Symptome, die auf eine pulmonale Infektion hinweisen.
Die klinische Untersuchung ist zentral für die Schweregradbestimmung. Die Atemfrequenz, der Blutdruck sowie andere Zeichen einer möglichen Vitalfunktionsstörung sind zu erheben.
Die klinischen Untersuchungsbefunde sind sämtlich nur begrenzt sensitiv und spezifisch für die Diagnose einer ambulant erworbenen Pneumonie. Lediglich ein positiver fokaler Auskultationsbefund ist prädiktiv für eine Verschattung in der Röntgen-Thoraxaufnahme, während ein negativer Befund einen hohen negativen Vorhersagewert aufweist.
Bestimmte Befundkonstellationen (extrapulmonale Symptomatik oder Therapieversagen) können es erforderlich machen, nach Besonderheiten in der Anamnese zu fahnden. Jede Häufung von ambulant erworbenen Pneumonien kann auf eine Epidemie hinweisen (Legionellosen, Q-Fieber, Influenza, „neue“ Viren).